Seit mehr als 30 Jahren lesen im Buchhändlerkeller deutschsprachige AutorInnen jede Woche aus ihren neuesten Erscheinungen. Um auch Jenen ein Forum zu bieten, deren Texte noch im Werden begriffen sind, hat der Buchhändlerkeller eine literarische Lesebühne gegründet. Alle Gattungen der Literatur sind willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es empfiehlt sich früh (ab 20:00 Uhr) zu erscheinen, da pro Abend maximal 4 Texte vorgestellt werden können. Die Texte, die eine Länge von 10 Minuten nicht überschreiten sollten, werden nach der jeweiligen Lesung von Clemens Kübler, Philip Schimpf und dem Publikum diskutiert. Bei Gedichten bitten wir darum, Kopien anzufertigen und sie im Publikum zu verteilen, damit die Texte mitgelesen werden können.
Eintritt: 5,-, ermäßigt 3,- Euro, Lesende zahlen nichts
Einlass: 20:00, Beginn der Lesungen: 20:30 Uhr
Kontakt:
philip.schimpf@yahoo.de
http://www.buchhaendlerkeller-berlin.de
https://www.facebook.com/CarmerEins
schoenfeldt - 13. Jul, 13:20
Die Lesebühne stand im Juni ganz im Zeichen der Lyriker. Vor durch das Sommerloch dezimiertem Publikum fanden sich diesmal drei Lesewillige: Philipp Topphoven, Stefan Schwarz und Clemens Kübler, der für die Zeit des Vortrags die Rolle des Co-Moderators abgab. Die verminderte Anzahl an Autoren ermöglichte es dem Publikum, präziser und ausführlich als sonst über die Texte zu beraten. Fast immer stand in dieser Ausgabe von Carmer Eins am Ende ein guter Ratschlag für den Autor.
Den Anfang bereitete Philipp Topphoven, der eine kurze Einleitung zu seinen Gedichten gab. Sie alle seien übersetzt aus dem Französischen und geprägt von den Erfahrungen in fremden Städten; beim ersten Gedicht gab er dem Publikum sogar die Aufgabe, die Stadt zu erraten. Schnell kam man mit vereinten Kräften auf die richtige Lösung: Los Angeles. Das zweite Gedicht handelt von einer Begebenheit mit Menschen in China, während das dritte Gedicht die Religion des Buddhismus zur Grundlage einer Abhandlung über das Töten kleiner Tiere (Käfer) umfunktioniert. Alle drei Gedichte wurden ohne Unterbrechung des Publikums gelesen und gemeinsam besprochen, wobei das dritte Gedicht die positivsten Reaktionen erhielt. Die Idee, eine fremde Religion zur philosophischen Basis eines Gedichts zu erheben, überzeugte die Zuhörenden in der Konzeption. Die beiden vorangehenden Gedichte warfen allerdings einige Fragen auf, die schon bei der Produktion des Gedichtes begannen: Warum übersetzt ein Dichter sein eigenes, in fremder Sprache geschriebenes Gedicht? Warum zwingt er sich in der Übersetzung in das enge Korsett des Reimes, anstatt auf ihn zu verzichten? Warum unterliegen die Gedichte des Autors überhaupt einem Reimzwang? Unterstützt diese Form in den Gedichten den Inhalt? Nicht alle Fragen konnten letztlich geklärt werden, als Zusammenfassung der Diskussion nur soviel: Der Autor argumentierte, seine Gedichte klassisch in Vers und Reim zu schreiben, da nur durch eine solche Ästhetisierung der Sprache die Möglichkeit bestünde, ihre tiefsten Geheimnisse zu ergründen. Übersetzen würde er die Gedichte nur aus einem sehr pragmatischen Grund, nämlich zum besseren Verständnis beim deutschen Publikum. Diese Aussagen sorgten für gemischte Reaktionen beim Publikum, das den Sinn einer solchen Übersetzung noch immer nicht recht begriff und argumentierte, man solle doch dann einfach ein neues Gedicht in deutscher Sprache schreiben, da bei der Übersetzung aus der Originalsprache meist viel zu viel an Form und Inhalt verloren gehe. Die Art der Reime erinnerte einen Teil des Publikums am Ende der Diskussion noch an Heinz Erhardt; ob das bei Inhalt und Funktion der Gedichte allerdings eine positive Kritik war, blieb dahingestellt.
Der den Moderatoren und einem kleinen Teil des Publikums bekannte Stefan Schwarz las hiernach einen titellosen Text, der das Publikum erneut tief spaltete. Zunächst diskutierten Moderatoren und Publikum über den Inhalt des Textes, bis klar wurde, dass eine solche Kategorie dem Text nicht gerecht werden kann. Viel eher, so argumentierten die Moderatoren, handele es sich um eine typische Form von selbstreferentieller Meta-Literatur, um einen nicht narrativ funktionierenden Teppich aus Wörtern, der sprachliche Versatzstücke miteinander kombiniert und damit einen Nebel von Sprache erzeugt. Diese Sprache funktioniere für jeden Rezipienten anders, was durch fehlende Satzzeichen verstärkt wurde; hierdurch entstehen im Text bei genauerem Hinsehen viele grammatikalische und dadurch letztlich semantische Unklarheiten sowie Ambiguitäten, die bei verschiedenen Lesarten unterschiedliche Bedeutung generieren. Doch auch wenn der Text nicht wie ein linear verlaufender Prosatext funktioniert, so beinhalte er doch eine Fabel, argumentierten die Moderatoren weiter, die es zu analysieren gelte. Die Handlung auf einem Schiff könnte allerdings auch dergestalt gedeutet werden, dass hier selbstreferentiell auf die Situation des Rezipienten hingewiesen wird, der wie ein Schiff durch ein Meer von Wörtern fährt. Das Publikum blieb auch nach den affirmativen Reaktionen der Moderatoren gespalten und fragte sich, ob denn der Autor überhaupt noch den Wunsch verspüre, verstanden zu werden. Viele Zuhörende konnten dem Text nach einiger Zeit nicht mehr folgen, was, so die einstimmige Kritik aus dem Publikum, auch am monotonen Vortragsstil des Autoren gelegen habe. Diesen solle er doch bitte zum nächsten Mal etwas verbessern. Auch hier widersprachen erneut die Moderatoren, die die monotone Sprach als Versuch des Autoren deuteten, niemandes Verständnis des Textes durch sprachliches Betonen zu figurieren. Hierdurch, so das Abschlusswort des Autoren, entstehe die von ihm gewollte Frequenz eines Wortflusses, die jegliche Interpretation offen lasse.
Nach der Pause, in der weiter spannungsreich diskutiert wurde, warf Clemens Kübler den Umhang des Moderatoren ab und las zwei seiner Gedichte vor. Das erste Gedicht mit dem Titel „Jahrhundertwende“ funktioniert als Sprachspiel, das das journalistisch abgegriffene Wort „Jahrhundertwende“ mit allerlei sprachgewandten Worteinfällen wie etwa „Ja, hundert Wände“ oder „Ja, Hunde wendet...“ abklopft. Das Publikum reagierte auf diesen Versuch sehr positiv, allerdings könnten die Worteinfälle noch brillanter sein, so eine kritische Stimme. Bilder wie „kaltgepresste Blitze“ seien außerdem eher schlechte Bildbrüche, denn gelungene Metaphern. Im Kern wurde das sehr politisch Gedicht, das mit einem Vergleich zwischen 1914 und 2014 endet, dennoch sehr gelobt.
Das zweite Gedicht „Das Fenster“ wurde ohne Kopien für das Publikum gelesen, weshalb im Anschluss erläutert werden muss, dass es sich zum Teil um ein Figurengedicht handelt, in dem die ständige Wiederholung des Wortes „Mauer“ eine Art Mauer um den Mittelteil des Gedichtes bildet, in dem das lyrische Ich versucht, eben jene Mauern zu sprengen. Selten für die Lesebühne und gerade deshalb umso schöner war die Reaktion des Publikums; man schwieg. Ob der Autor dieses Schweigen als positives Erstaunen oder negative Sprachlosigkeit versteht, bleibt ihm überlassen. Allerdings sagte eine Dame aus dem Publikum am Ende, ein solch schönes Gedicht wolle man nicht kaputt reden und es einfach mit einem Applaus belassen. Und mit diesem endete die Juni-Ausgabe von Carmer Eins dann auch.
schimpf - 13. Jul, 13:18
Die offene Lesebühne bot in ihrer Mai-Ausgabe einigen Zündstoff für spannungsgeladene Diskussionen. Hierfür sorgten erneut 5 AutorInnen, die ihre Texte zum Besten gaben. Abermals mit von der Partie waren Stammleser Wolfgang Hille, ebenfalls der von der vorigen Lesebühne bekannte Heiko Heller und der den Stammgästen noch aus der Januar-Ausgabe in Erinnerung gebliebene David Giorgobiani. Gänzlich unbekannt waren hingegen die Autorin Thalia Eicher und Naturwissenschaftler Joachim Seibt.
Am alten Brauch wurde nichts geknickt, bei schmuddeligem Mai-Wetter gab Heiko Heller mit seiner Geschichte „Der Hostessenwolf“ den Auftakt. In ihr beschreibt der Autor einen Besucher der ITB, auf der er den Stand seiner Heimatstadt besucht, statt in den Urlaub zu fahren. Dort trifft er auf die Studentin der Sozialpädagogik Antje, die in kurzem Rock Broschüren verteilen muss. Der Autor selbst kündigte schon vor seiner Lesung an, mache Jobs solle man als Student auch dann nicht annehmen, wenn man auf das Geld angewiesen ist. Mit väterlicher Stimme verteidigt der Hostessenwolf sein Viertel Hellersdorf (für das es keine Broschüren gibt), ehe er die Studentin derart in die Enge treibt, dass sie ihn mit zig anderen Broschüren abwimmeln muss. Letztlich wurde dem Zuhörer klar, dass der Protagonist in jedem Jahr das gleiche Procedere auf unterschiedlichen Messen vollführte.
Zunächst konstatierte das Publikum, die Geschichte, die vielmehr eine Glosse sei, funktioniere in der von ihr beabsichtigten humoristischen Art und Weise, biete aber wenig Angriffspunkte für eine literarische Diskussion, sei somit also möglicherweise falsch am Platz. Nachdem die Moderatoren ausdrücklich darauf hinwiesen, dass bei einer offenen Lesebühne jegliche Art von Literatur willkommen sei, bemerkte eine kritische Zuhörerin, zwar sei es eine runde Geschichte mit entfalteten Persönlichkeiten, jedoch fehle ihr die Kommunikation zwischen dem Wolf und Antje. Dadurch verfiele die Geschichte in nicht zusammengehörig wirkende Einzelteile, denen ein wirkliches Gespräch als Höhepunkt gutgetan hätte. Letztlich herrschte im Plenum Einigkeit, dass Heiko Hellers Geschichten stets humoristische Abrisse seien, die allerdings vom literarischen Standpunkt aus schwer zu zerlegen und zu kritisieren wären.
Die der Lesebühne unbekannte Thalia Eicher präsentierte der Zuschauerschaft zwei Gedichte. Das erste, titellose Gedichte handelt in 3 Strophen von den sich vom Innern lösenden Gedanken des lyrischen Ich. Ein älterer Kritiker bemängelte die pathetische Sprache des Gedichts, die aus dem 19. Jahrhundert entlehnt zu sein scheine. Jede Jugend, so sein Argument, müsse die ihr eigene Sprache in ihren Gedichten verwenden, sonst käme das Gedicht nicht über archaischen Klamauk hinweg. Viele jugendliche Zuhörer widersprachen heftig und argumentierten, die verwendete Sprache klänge für sie passend für Gedichte. Möglicherweise, so die Antwort, kenne die Jugend nur noch alte Formen des Gedichts, da in der Schule oftmals nur Goethe, Mörike oder Schiller gelesen werde. Oder aber, so die erneute Replik, flüchte die heutige Jugend in alte Formen, befinde sich auf einer Art Retro-Trip, um der heutigen Gesellschaft zu entfliehen. Generationen übergreifend wurde dem Gedicht eine ästhetisch ansprechende Qualität beigemessen, allerdings fehlte es einem großen Teil an Authentizität. Auch wurde nicht klar, warum manche Strophen sich reimten und andere wiederum nicht.
Das zweite Gedicht der Autorin hatte den Titel „Lieben“ und befasste sich mit dem Gefühl des spontan ergreifenden Verliebtseins. Kritische Stimmen bemängelten auch hier schon abgegriffene Metaphern, wie etwa „Schmetterlinge im Bauch“ oder „Ein Herz aus Porzellan“. Hierin erkannten jedoch die positiven Stimmen eine besondere Qualität des Gedichts, da alte Bilder in eine neue Sprache transferiert würden, sodass der Wahnsinn des plötzlichen Verliebtseins in die sonst so kalte Moderne geholt würde. Das Mittel der sprachlichen Konstruktion verschiedener Bilder mache daraus ein neues, sehr modernes Kunstwerk.
Dritter Autor war erneut Wolfgang Hille, dessen gesellschaftspessimistische Bilder der Lesebühne schon bekannt waren. Sein diesmaliger Text teilte die Meinung des Publikums. Der Erzähler warf hierin einen Panoramablick durch die Welt, in der ihm alles, wirklich alles als leer und nichtig erschien. Die erste Stimme aus dem Publikum zitierte Gottfried Benns Gedicht „Nur zwei Dinge“ aus dem Jahr 1953. Auf wenigen Versen würde der Dichter zu der Erkenntnis kommen, neben der Leere der Welt gäbe es noch eine Sache, für die es zu leben lohne, nämlich das gezeichnete Ich. Es sei, so die Kritik weiter, immer Aufgabe des Dichters, neben dem Schrecken der Welt eine Utopie zu öffnen und zu trösten. Der Text sei zu lang, werde vorhersehbar und würde eben diese Aufgabe des Dichters vernachlässigen. Der Autor empfand das Gedicht als „ganz nett“, entgegnete aber, er sehe die Aufgabe von Kunst darin, so nah wie möglich an der Realität zu bleiben. Eine Utopie aufzumachen wäre nichts als Religionsersatz. Während Teile des Publikums, die den Texten des Autors sonst positiv gesinnt waren, diesem Text eher negative Kritiken gaben, da er schlicht langweilig sei, sah der sonstige Hauptkritiker Wolfgang Hilles im vorgetragenen Text eine der besten Geschichten von ihm. Grade das Unpersönliche, das Nihilistische sei eine große Qualität des Textes. Letztlich akzeptierte der Autor die Kritik, der Text sei ihm zu lang geraten und berge wenig Neues.
Nach der Pause präsentierte Joachim Seibt seine philosophische Reflexion „Billard auf der Metaebene“. Das Publikum fragte, ob es sich hierbei um einen literarischen Text handle, da er keine Fiktionalität, sondern nur Faktualität aufweise. Positive Stimmen bescheinigten dem Text ein gutes Wechselspiel zwischen Philosophie und Realität, während andere ein allzu konstruiertes Ende feststellten. Eine derart gute Ausgangssituation verschiedener Personen in einer S-Bahn hätte durch eine fantasiereichere Varietät von Gedanken und Auffassungen gekrönt werden können. Doch nicht nur die Hauptmetapher des Katalysators, der durch fehlende Kommunikation seine Funktion verliere, entlarvte den Naturwissenschaftler in Joachim Seibt. Da alle Personen der Geschichte letztlich zum selben Schluss kämen, wäre der Text zu sehr auf ein faktisches, moralisch wirkendes Ende angelegt und wirke sehr wie eine Morgenandacht, so eine Stimme. Positiv wurde aber bis zum Schluss der Versuch gesehen, Philosophie und Literatur in diesem Text zu verbinden.
Den Schluss der Lesebühne machte David Giorgobiani, in dessen Geschichte der Ich-Erzähler einer Frau in eine Kirche und wieder heraus folgt und wenige Sätze mit ihr wechselt, bevor sie von einem Bus überfahren wird. Das Publikum erkannte in dem Text die beste Geschichte des Abends, da er sehr ergreifend sei. Der Voyeurismus des Mannes als Kernstück des Textes wurde als gut durchdacht beglückwünscht, allerdings wirke de Geschichte hier und da zu künstlich. Auf die Frage, warum der Erzähler manchmal mehr wüsste, als er real eigentlich wissen dürfte, antwortete der Autor, dieser Kniff ermögliche eine tiefere Beschäftigung mit dem Text. Ist alles, was der Erzähler sagt, wahr? Wenn er die Frau eine Hure nennt, ist sie denn dann automatisch wirklich eine? Der Text sei sehr nah an der Wirklichkeit, bemerkte Wolfgang Hille, allerdings flüchte er sich hier und da in tradierte und letztlich vorgeschriebene Rollenbilder. Seien nicht grade diese Rollenbilder die Wirklichkeit, so eine Gegenfrage. Es blieb letztlich großer Applaus für den Autoren und die konstruktive Kritik, beim Ausmalen der Bilder doch auf allzu viele Adjektive zu verzichten. Zu viele Noten, sagte einst der Kaiser.
Der Buchhändlerkeller öffnet am 30.06 seine Pforten für eine neue Runde Carmer Eins. Bis dahin wünschen die Moderatoren eine schöne Zeit.
schimpf - 30. Mai, 16:58
Zum vierten Mal in diesem Jahr trafen AutorInnen und Publikum in der April-Ausgabe von Carmer Eins aufeinander. Mit Heiko Heller, Miku Kühnel und Sarah Rosengarten lasen 3 der Lesebühne noch unbekannte AutorInnen, die schon bekannten Kai Gutacker und Wolfgang Hille rundeten das Quintett der Lesenden ab. Allesamt sorgten vor vollem und altersmäßig stark durchmischtem Haus für lange und spannungsgeladene Diskussionen.
Für den dramatischen Akkord sorgte Heiko Heller als erster Leser, der in seinen 10 Minuten einen amüsanten Text über einen Mann lieferte, der sich auf Diskussionen mit jungen Straßenwerbern für gute Zwecke einlässt, denen er in väterlicher Manier ihre eigenen Irrtümer und Inkonsequenzen vor Augen führt. Auch wenn der Text einiges kritisches Potential gegen die Halbherzigkeit der Jugend bereitstellte, wurde er kaum diskutiert, sondern durchweg positiv aufgefasst. Heiko Heller selbst erklärte nach dem Vortrag noch in unnachahmlichem Berliner Dialekt, die Unterhaltung des Publikums sei nicht nur das primäre, sondern das einzige und konstitutive Ziel seiner Texte. Das anhaltende Lachen des Publikums beim Vorlesen seines Textes sei für ihn die einzige Befriedigung, die er wolle. Das Publikum erkannte, dass keine Diskussion einem solchen Text gerecht würde und entließ den Vortragenden mit starkem Applaus zurück auf seinen Platz.
Für deutlich mehr kontroversen Sprengstoff sorgten die beiden Texte von Miku Kühnel. Das Bild eines vormals Arbeitssuchenden auf dem ersten Weg zur neuen Arbeit, der vor der neuen Arbeitsstelle seiner Tochter das Bild einer Knospe per SMS versendet, kam beim jungen Publikum gut, beim älteren Teil schlecht an. Während der einsame Gang zur neuen Arbeitsstelle noch als äußerst zarte Impression geadelt wurde, erwies sich das Ende des Textes für große Teile des Publikums als unnötiger Bruch, durch den der große Teil des Textes unterminiert würde. Einzelne Gegenstimmen empfanden gerade das Gegenteil, der Versuch einer Kommunikation über neue Medien mit der Tochter wirkte auf sie wie der letzte Hilfeschrei des Textes. Gelobt wurde aber von allen die Empathie des Textes mit seinem Protagonisten. Der zweite Text der Autorin wurde aus Zeitgründen nicht mehr ganz so ausführlich diskutiert, doch auch in der Darstellung der Protagonisten Melissa als Exilantin sahen einige Stimmen Brüche und Ungenauigkeiten, so, als sei der Inhalt des Textes über ein vorher festgelegtes Konstrukt geworfen. Nichtsdestotrotz beeindruckte das Publikum auch hier die außergewöhnlich zarte Darstellung menschlicher Existenzen.
Vor der Pause gab als dritter Autor dann der aus der Februar-Ausgabe der Lesebühne schon bekannte Kai Gutacker einen Prosa-Text zum Besten. Dieser handelte von einer Gruppe junger Menschen, die im eindringlich beschriebenen Moskau gewagte Kletteraktionen ausführten, die sie filmten und zu Youtube hochluden. Neben dem in einigen Szenen beschrieben Buildering und Urban Climbing hatten die Protagonisten untereinander emotionale Spannungen, die sich in einem Finale am Flughafen entluden. Der Text wurde vom Publikum unterschiedlich aufgefasst. Die enorme sprachliche Fähigkeit des Autors, die schon 2 Monate zuvor gerühmt wurde, wurde erneut festgestellt. Der Sinn des Textes und die eigentliche Handlung erschloss sich jedoch den Wenigsten. Einige gaben selbstkritisch zu bemerken, dass der Text sie bei der Hälfte verloren hätten und sie ihm nicht mehr konzentriert folgen konnten. Darauf folgend konstatierte eine Dame, der Text behandele zu viele Facetten und zu viele Protagonisten, als dass er in eine Kurzgeschichte gepackt werden könnte. Viel eher müsse darauf ein Roman entstehen, da das Format der Kurzgeschichte die Protagonisten zu blass und abgehackt beschreiben könnte. Außerdem entstand eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit solcher extremen Sportaktionen. Das ältere Publikum befand solcherlei Gefahrsuche als den Nihilismus unserer Zeit, wohingegen das junge Publikum den besonderen Reiz gefährlicher körperlicher Ertüchtigungen hervorhob. Auch wenn Kai Gutackers Text nicht so positiv wie ein anderer 2 Monate vorher aufgefasst wurde, entstand aus ihm dennoch eine lebhafte Diskussion, zuletzt auch über die Sinnhaftigkeit moderner Literatur.
Nach der Pause, in der Jazzstudent Benni sein Klavierkönnen zum Besten gab, sorgte Wolfgang Hille für den gesellschaftspessimistischen Start in die zweite Hälfte. Wie im Monat davor kreiste sein Text um die kaputte Welt, um gescheiterte Existenzen und ständig fröhliche Personen. Das Publikum konnte zwar keine wirkliche Handlung entdecken, der vom Autor erzeugte Stream of Poetry, ganz als wäre der Text ein einziger Gedankenfetzen, sorgte aber für sehr positive Rückmeldungen. Dass der Text letztlich bis zu Auschwitz rekurrierte, wurde nicht nur positiv aufgefasst, letztlich blieben dem Publikum vom Text aber starke Formulierungen und Reflexionen über Subjekt und Gesellschaft.
Den Schluss der länger als gewöhnlich dauernden Lesebühne markierte Sarah Rosengarten mit einem sehr modernen Text, der das Publikum an Autorinnen wie Charlotte Roche oder Helene Hegemann erinnerte. In ihm wurde, teilweise sehr obszön, teilweise sehr statisch, ohne rechtes Narrativ, eine Situation eines letztlich in die Pflanze masturbierenden Jugendlichen beschrieben. Während das ältere Publikum mit dem von einem Laptop abgelesenen Text nichts Rechtes anzufangen wusste, nahm das jüngere Publikum den Text als sehr modern positiv auf. Auch wenn er teilweise vor sich hin plätscherte, so wusste seine moderne Ausdrucksweise durchaus zu überzeugen. Auch sorgte der Text erstmals nach Heiko Heller wieder für sehr komische Momente, die das Publikum nach einiger schwerer Kost davor zum Ende der Lesebühne dankend annahm.
Vor hoffentlich erneut zahlenmäßiger großer Kulisse meldet sich Carmer Eins am 26.05. mit frischer Literatur zurück aus dem Buchhändlerkeller.
schimpf - 21. Mai, 21:12
Nach einer intimen Januarausgabe von Carmer Eins fand unsere Lesebühne im Februar ein ausgesprochen breites Publikum. Vor einer zunehmend jungen Zuhörerschaft erprobten am 24. Februar Susanne Schmidt, Nico Fischer und Kai Gutacker ihre unveröffentlichten Texte. Getreu dem Motto "ladies first" gab Susanne Schmidt mit ihrer Kurzgeschichte "Jetzt bin ich ein Zwerg" den Auftakt. In dieser werden die aussergewöhnlichen Begebenheiten im Leben des Obdachlosen Siggi geschildert, von seinem Bruch mit der eigenen Mutter bis zu den teilweise auch gewaltvollen Episoden aus dem Straßenleben. Unter den Zuhörern brach sehr schnell die Diskussion über den Text aus. Einige hörten aus den aussergewöhnlichen Geschehnissen Märchenanklänge heraus. Besonders die Bildersprache und die Erzähltechnik Susanne Schmidts wurden hierfür als Argumente angeführt. Auch sollen die Brüche mit der Realität von der Märchenhaftigkeit der Geschichte zeugen. Einige Mitglieder des Publikums bemängelten jedoch, dass die Figuren zu wenig ausgearbeitet seien und noch keinen Tiefgang hätten. Susanne Schmidt sah diese Kritik als durchaus berechtigt an und deutete in der Diskussion an, den Text dahingehend auszubauen.
Als Zweiter stieg Nico Förster hinter das Lesepodium. Der Germanistikstudent konnte bereits als Poetry Slammer einige Erfahrungen mit seinen Texten sammeln und trug daher die drei ausgewählten Gedichte besonders souverän vor. Im typischen Poetry Slam Duktus reflektierte er in „Wie Ich“ die ambivalenten Gedankenwelt und das Wesen eines nicht näher definierten lyrischen Egos. Ausnehmend positiv waren hiernach die Reaktionen des Publikums. Vor allem durch die performativen Kniffe seiner Lesung habe Nico Förster seinem Gedicht eine große Wirkung verliehen, so der Tenor. Das folgende, kürzere Gedicht „Magrit und ihre Schwester“ bot reichlich Stoff zur Interpretation. In dem parataktischen Gedicht über zwei Schwestern und eine erlittene Ungerechtigkeit, bemerkten einige eine gelungene Zuspitzung menschlichen Kommunikationsverhaltens. So wurde rasch diskutiert, welches Alter die Figuren trügen, ohne dass diese Frage ganz geklärt werden konnte. Einem steten Diminuendo des Textumfangs folgend, karikierte Försters drittes Gedicht „Identitätsverlust in einer Beziehung“ den Beziehungsalltag humorvoll in zwei Zeilen. Die ausgesprochen klug gewählte Pointe hinsichtlich des Gebrauchs von Kosenamen, stieß beim Publikum auf große Zustimmung und rief herzhaftes Gelächter hervor.
Nach der Pause war schon der letzte Lesende des Abends an der Reihe. Wie auch Nico Förster begann auch Kai Gutacker mit einem Gedicht. „Berlin. Nacht.“ erzählt die Eindrücke eines Neuankömmlings in Berlin, der lauten, hippen, reizüberflutenden Metropole und dessen nächtliche Reise durch den Großstadtdschungel. Als äusserst gelungen nahmen die Zuhörer die Sprache Gutackers auf. Kunstvoll und geschickt beschreibe er dieses berlineske Abenteuer, merkte eine Dame an. Zur allgemeinen Übereinstimmung in der sprachlichen Qualität gesellte sich jedoch auch die Frage, ob ein solches Gedicht ein Anachronismus der 20er Jahre ist. Und weiter noch, ob Gedichte über Berlin zum Selbstzweck nicht Kitsch und Massenware der 2000er Jahre sind. Darüberhinaus stieß „Berlin. Nacht.“ auch eine lyriktheoretische Debatte an. Sollte in Lyrik das Wort „man“ verwendet werden oder nicht? Ist es ein legitimes Mittel Szenen überindividuell zu beschreiben oder trivialisiert es Figuren? Selbstverständlich, wollte keiner der anwesenden eine allumfassende Antwort auf diese Frage geben.
Zum Abschluss noch harter Tobak. Kai Gutackers zweiter Text, dieses Mal Prosa, unter dem Titel „Das Andere“ versetzt sich in ein krebskrankes Mädchen, dessen Operation kurz bevorsteht. Mit besonderer erzählerischer Präzision legt Gutacker sehr deutlich das Innenleben des Mädchens offen und liess die Zuhörer an den verwirrten Gedankengängen eines verängstigten Mädchen teilhaben. Durchweg positiv war die Reaktion des Publikums. Dennoch habe man manchmal den Faden verloren, stellte ein Herr fest. Die Diskussion des Publikums daraufhin bewegte sich stark um die Frage, wie sehr verwirrende Elemente als narratives Mittel in Texten sinnvoll sind und welche Handlungsstränge klar bleiben müssen. Zudem wurde die von einer Zuhörerin als zu erwachsen denkende Hauptfigur als nicht authentisch kritisiert, wozu von anderer Seite eingewandt wurde, wer ein solches Schicksal in so jungen Jahren erfahre, müsse zwangsläufig einen gewaltigen Schub Lebenserfahrung erhalten.
Insgesamt war die zweite Lesebühne im Jahr 2013 eine überaus anregende. Vor allem die sehr jungen Autoren Nico Fischer und Kai Gutacker konnten das Publikum über weite Strecken überzeugen. Es bleibt zu hoffen, dass uns in Zukunft noch weitere junge Talente besuchen werden.
schimpf - 13. Mär, 15:41
Mit vier sehr unterschiedlichen und interessanten AutorInnen ist Carmer Eins am 27. Januar ins Jahr 2013 gestartet. Das Publikum zeigte sich im Gegensatz zu den letzten Lesebühnen stark verjüngt, das schadete der Qualität der an die Lesungen anschließenden Diskussionen aber keineswegs.
Die Lesebühne begann mit der Autorin Ina Krause, die zwei kürzere Prosa-Texte präsentierte. Der erste Text behandelte einen älteren Herren, dem eine Instanz gebietet, ständig die neusten Produkte der Technik zu kaufen. Der nicht mehr aus dem Kaufrausch zu befreiende wird schließlich in einer phantastisch, bzw. Science-Fiction anmutenden Situation von einem Gerät verschlungen. Der Text wurde im Publikum unterschiedlich aufgefasst. Während einige das gesellschaftskritische Potential und die sprachlich schöne Gestaltung sahen, kritisierten manche die Banalität der Handlung. Die Autorin erklärte, sie habe die Geschichte einer realen Person nachempfunden, eine gesellschaftskritische Haltung verneinte sie. Dennoch wurde grade hierin die Qualität des Textes festgestellt, der durch einen plötzlichen Bruch zwischen einer gewöhnlich anmutenden Geschichte und einer surrealistischen Passage Platz für kritische Gedanken schaffe. Der zweite Text Ina Krauses war eine Aufzeichnung aus einem irren Hause, ein von persönlichen Erlebnissen gekennzeichneter Rundblick durch eine psychiatrische Klinik. Der Text wurde vom Publikum weniger wohlwollend als der erste aufgenommen, da er literarische Qualität vermissen lasse und eher ein dokumentarischer Bericht respektive eine persönliche Erinnerung sei. Allerdings wurde der Autorin auch hier ein präziser Blick auf innere menschliche Vorgänge attestiert.
Als radikalen Kontrast zur ersten Autorin las Stefan Schwarz hiernach einmal mehr aus seiner der Lesebühne bekannten und geschätzten Lyrik vor. Im Gegensatz zum älteren Publikum der letzten Monate nahm das jüngere Publikum die Lyrik Stefan Schwarz‘ gänzlich anders auf. Besonders wurde eine im Gedicht entstandene Matrix gelobt, die sowohl die Syntax als auch die Semantik der sprachlichen Versatzstücke teilweise auflöste und dennoch Raum für vielerlei persönliche Deutungsansätze schuf. Zwar verliehen einige Zuschauer ihrer Ansicht Nachdruck, diese technisierte Form von Lyrik lasse sie kalt bzw. berühre sie nicht, doch die andere Hälfte des Raumes bekräftigte die Meinung, in dieser Technisierung liege etwas Beunruhigendes, möglicherweise etwas Zeitgemäßes, das mit der daraus entstandenen Diskussion seinen Zweck bereits voll und ganz erfüllt habe.
Nach der an die leidenschaftliche Diskussion anschließende und somit wohl verdienten Pause las David Giorgobiani ein Gedicht aus einem Theaterstück vor. Das kurze Gedicht, das die Begegnung des lyrischen Ich mit einer Tänzerin beschreibt, wurde vom Publikum für seine lyrischen Momente gelobt. Wie in den letzten Sitzungen entwickelte sich darauf aber eine Diskussion zwischen zwei Fraktionen. Die eine sagte, Reime in Gedichten seien heutzutage erst erlaubt, wenn sich der Autor mühsam durch das Reimlose gearbeitet habe, um den Sinn des Reimes zu verstehen und ihn an den wahrlich notwendigen Stellen einzusetzen. Die andere Fraktion sah eben diese Notwendigkeit des Reims in diesem Gedicht, da der Reim dem spielerischen, in sich verschlungenen Moment des Tanzens auf besonders lyrische Art Ausdruck verleihe. Ein Konsens konnte letztlich nicht geschaffen werden, die Diskussion sollte aber nach dem vierten Beitrag noch einmal aufleben.
Dieser kam vom Co-Moderator der Bühne selber, der für seinen Vortrag wieder als gänzlich unbekannter Clemens Kübler angesehen wurde. Das erste Gedicht „rachentraum“ beschrieb in sehr suggestiver Diktion den Weg zweier Krümel Brot, die im Mund zermahlen werden und in die Speiseröhre abrutschen. Dabei sorgte eine ausgeprägte Metaphorik dafür, dass dieser Gang von den Hörenden ständig in Bezug zu zwei Menschen, die eine Episode ihres Lebens, wenn nicht sogar ihr ganzes Leben, zusammen verbringen, gesetzt wurde. Während die stark zur Geltung kommende sprachliche Ausdruckskraft des Autors gelobt wurde, wurde von vielen die manchmal nicht eindeutige Metaphorik des Textes getadelt, die den Leser im Dunkeln stehen lasse und den Fluss des Gedichtes verhindere. Das zweite und somit abschließende Gedicht des Abends „guerillyrik“ war eine Aufforderung zur Suche nach neuen Formen innerhalb der Lyrik. Dem jüngeren Teil des Publikums gefiel die subversive Kraft des Gedichts, der ältere Teil empfand das Gedicht als sehr alt. Schon vor fünfzig Jahren hätten Enzensberger oder Walser ganz Ähnliches gedichtet, neu sei an diesem Gedicht somit gar nichts.
Nach vielen Texten und Diskussionen ging damit die erste Lesebühne des Jahres 2013 zu Ende, die Moderatoren freuen sich am 24.02.2013 wieder auf viele neue Gesichter im Publikum und bei den AutorInnen.
schimpf - 31. Jan, 21:38
Die Lesebühne im Dezember fand diesmal am 3. Advent im Buchhändlerkeller statt. Sabine Schönfeldt war zum letzten Mal Co-Moderatorin und übergab das Format am Ende der nachrückenden Generation von Literaturenthusiasten; ab Januar müssen Clemens Kübler und Philip Schimpf Carmer 1 dann ohne ihre und Signe Ibbekens wunderbare Unterstützung moderieren.
Viel wichtiger als die Moderatoren sind jedoch die Autoren und hier machte Elisabetta Abbondanza den Anfang, die dem regen Publikum das Gedicht Rein präsentierte. Das Gedicht, das im Original auf italienisch geschrieben ist, rief eine Diskussion über die Regeln der Lyrik nach Paul Celan hervor, die in der Frage gipfelte, ob moderne Lyrik Wie-Vergleiche in sich tragen dürfe. Während kritische Stimmen das Gedicht als zu einfach und unmetaphorisch werteten, befanden Gegenstimmen grade die geschaffenen Oppositionen mit Hilfe der brüchigen Vergleiche als gelungen. Die Autorin befand selbst, dass ihre Lyrik in italienischer Sprache verspielter sei, während das Deutsche ihren Gedichten mehr Härte und Genauigkeit verpasse.
Der zweite Text von Uta von Arnim namens Brustbild kehrte die Machtverhältnisse zwischen einem Arzt und einer Patientin um, was mit phallischen Symbolen und sexuellen Phantasien untermalt wurde. Während einige Stimmen die Geschichte als schön beschriebene Möglichkeit der Subversion sahen, bemängelten manche, der Text müsse Teil eines größeren Ganzen werden, da die Entwicklung der Protagonisten sonst in Klischees versinke. Positive Stimmen sahen in diesen Klischees die Qualität des Textes, worauf allerdings geantwortet wurde, dass dem Text die Subtilität fehle.
Im Anschluss las Wolfgang Hille drei Geschichten vor, über deren Zusammenhang im Anschluss zu diskutieren vergessen wurde. Der hauptsächlich besprochene erste Text führte einen Ich-Erzähler von einem Café am Südstern durch Berlin, wobei er die auftretenden Personen der Reihe nach in all ihrer Unzulänglichkeit behandelte. Es entwickelte sich im Anschluss eine leidenschaftliche Diskussion zwischen dem Autor und Gunter Fezer über Verachtung in der Literatur und das Motiv des Käferaufspießens. Die kritische Stimme bemängelte die fehlende Empathie für die Protagonisten, beispielsweise ein Alkoholopfer, und die Aneinanderreihung gestrandeter Persönlichkeiten, der Autor wehrte sich jedoch mit der Ansicht, seine Personen seien realen Menschen nachempfunden, die in eben jener Weise reagiert hätten, was seine Literatur realistischer als jede Empathie-Literatur mache.
Nach der Pause las Alexandra Schmidt aus ihrer Autobiographie Lebenswandel vor, die uns ins Berlin der Nachkriegsjahre entführte. Vorab erklärte die Autorin, ihre Autobiographie stände unter der Prämisse, dass Kindheit nicht eines jeden Schicksal sei. Das Publikum bemerkte nach Ende der Lesung positiv, dass die Autorin es schaffe, das Wechselspiel zwischen reflektierendem Ich und Unmittelbarkeit der Gedanken des jungen Kindes aufrechtzuerhalten. Außerdem stellte die Autorin gemeinsam mit dem Publikum fest, dass eine Autobiographie keinem katalogisierten Dramaturgie-Bogen entspräche, da das Leben eben so spielt, wie es spielt.
Als fünfter Autor las Stefan Schwarz aus seiner Archetypenlyrik vor. Als Antwort auf die vorhergehende Autorin sagte er zu Beginn, er glaube, Kind sein mache Angst und das präge auch das ganze Leben. Seine hermetisch-lyrischen, sprachlichen Versatzstücke ließen resignierte Stimmen aus dem Publikum resümieren, man könne sich darauf einigen, Stefan Schwarz nicht zu verstehen. Damit wollten sich andere Teile des Publikums aber nicht begnügen und erkannten die starke Schwarzsche Realität, die besondere Akustik und das vom Autor hervorgerufene Rauschen seiner mäandrierenden, modulativen Versatzstücke, die in seinen Texten aufeinanderprallen. Sabine Schönfeldt bemerkte gar, das erste Mal habe sie einen von Schwarz‘ Texten verstanden bzw. einen Zugang dazu gefunden.
Den Abschluss machte der titellose Text von Annett Stenzel, der im Gegensatz zum hermetischen Stil des Vor-Lesers eine offene Zugangsweise ermöglichte. Das Publikum erkannte, dass es eigentlich zwei Texte seien, wobei der erste Text verdichteter sei, der zweite Text mehr mäandrierte, was ihm aber keineswegs die Existenzberechtigung entzöge. Zum Schluss bemerkte Sabine Schönfeldt, Annett Stenzel und Stefan Schwarz müssten heiraten und gemeinsam Texte schreiben, die einander ergänzen würden. Tatsächlich sah man die beiden nach der Lesebühne Texte austauschen.
Am 27.01.2013 meldet sich Carmer 1 aus dem Buchhändlerkeller zurück, dann mit endgültig neuer Moderation und hoffentlich genauso schönen Texten und anregenden Diskussionen. Wir hoffen auf rege Beteiligung.
schimpf - 13. Jan, 19:33
Die Lesebühne steht seit Januar 2012 wieder im Zeichen des Carmer-1-Wettbewerbs, dem sich am 29.1. Jörn Sack, Gesine Palmer, Stephan Schwarz, Nike Anna Huss und Peter Schedensack stellten.
Jörn Sack las einen Text, dem die Idee vorausging, Nachrufe auf berühmte Enden zu schreiben, und mit ihnen eine Reise vom Pathos zur Sachlichkeit zu unternehmen. Das gelang ansatzweise. Der Text bestand aus einer illustren Sammlung berühmter Enden, war gefüttert mit vielen Fragen und Kommentaren zu den Enden, die aber, wie bemerkt wurde, noch zu materialhaft waren und sich nicht zusammenfügten. Auch das Pathos der Enden wurde von manchen bestritten. Insgesamt aber kam die Idee und das Material sehr gut an.
Gesine Palmer las aus ihrem 1000-seitigen Projekt, das Ilias und Odyssee mit einer biografischen Erzählung verknüpft, in der das Verknüpfungsglied ein Vorfahre mit dem titelgebenden Namen des Projektes ist: Achill Der Text fand zunächst Zustimmung, der Autorin wurde sehr feines Sprachgefühl bescheinigt, dann aber kam es zu einer heftigen Diskussion über die Darstellung armer Familien im Text, die eine mittelständische Herkunft verrate, was die Autorin wiederum heftig bestritt. Sie käme nicht aus der Mittelschicht. Die Kritik bestand darin, die Verhältnisse zu oberflächlich und kenntnislos zu beschreiben. Die Autorin verteidigte dies damit, dass es ein Recht gebe, Elitäres zu schreiben und dies wolle sie auch. Die Diskussion wurde abgebrochen, da die Zeit drängte.
Als nächstes las Stephan Schwarz zum vierten Mal aus seinem Projekt mit dem Titel "Benjaminfeldteilchen". Sehr viel konkreter fiel diese Passage des Werks im Vergleich zu den bereits Vorgelesenen aus, wenngleich immer noch Konkretheit vermisst wurde. Jedoch gab es einen erkennbaren Protagonisten, der einen einsamen Platz zum Beten suchte und in einer Eiche auf einem Feld fand. Viele Zuhörer fühlten sich berührt von einzelnen, poetisch gehaltenen Textstellen. Auf die Frage, ob der Text ein Bekenntnis zur Einsamkeit sei, reagierte der Autor zustimmend. Wie immer wurde der Autor gebeten, das Lesen noch mehr zu üben, zu viel ginge verloren bei seiner die Interpunktion ignorierenden Leseweise. Auch hafte dem Text nach wie vor etwas Internes, Hermetisches an, das dem Vorhaben und Wunsch, verstanden zu werden, eher im Wege stehe. Trotz dieser Kritik war die Reaktion auf den Text insgesamt sehr wohlwollend.
Nike Anna Huss las eine Fußnote zur Fußnote zu Rom von Günter Eich, die allgemein Anerkennung fand und das Thema aufscheinen ließ, ob das, was vor 40 Jahren z. B. im Gedicht von Eich vermisst wurde: Platz für Steingärten, Platz für die Welt, heute in einem solchen Übermaß vorhanden sei, dass man eher daran ersticke.
Außerdem las Nike Anna Huss auch eine prosalyrische Miniatur mit dem Titel "Roter Donnerstag oder stabiler Kreislauf", in dem interpunktionslos ein Gang auf einem Friedhof, der mit einer Vernissage verglichen wird, in Fragen zum Sterben und Werden mündet. Der Text findet seinen Reiz darin, durch die fehlende Interpunktion verschiedentlich gelesen werden zu können, je nach eigener Komma- und Punktsetzung. Um dies zu ermöglichen, habe die Autorin auch auf den Zeilensprung verzichtet, weil dieser eine bestimmte Leserichtung vorgegeben hätte. Auch dieser Text fand viel Zustimmung.
Zuletzt las Peter Schedensack einen szenischen Monolog aus der Sicht eines im Altenheim lebenden SS-Mannes, der seinem Sohn unwillig schreibt, unwillig deshalb, weil er seine Erinnerungen an die Nazizeit aufschreiben soll, aber nicht will. Der Monolog wurde heftig diskutiert. Einig war man sich darin, wie wichtig es ist, dieses Thema zu behandeln. Uneinig darin, ob man es aus dieser Perspektive heraus dürfe, ob die Täterperspektive nicht Gefahr laufe, die Taten zu verwässern bzw. ein Verständnis einzufordern, das nur schädlich sein kann, weil es uns den Sinn für das Grauen nimmt. Hier gab es einen deutlichen Generationsunterschied zu beobachten: Während die Generation der Täterkinder, die in den 30ern Geborenen fast einstimmig der Meinung waren, dass man keine persönliche Perspektive der Täter zulassen solle, sahen die Kinder der Kriegskinder dies anders und meinten, gerade das sei notwendig, um zu verstehen, wie es zu dem Erfolg der Nazis kommen konnte.
Angesichts der immer dunkler werdenden Nacht wurde die Diskussion beendet und bei Wein und Bier fortgesetzt. Zum Schluss wurde aber noch der Gewinner des Abends ermittelt und das war erstaunlicherweise: Peter Schedensack. Bis auf eine Gegenstimme fielen alle Stimmen auf seinen Text, den wir dann nochmal im Sommer (Juni oder Juli) hören können.
Noch eine Randnotiz: Am Januar-Sonntag fehlte Signe Ibbeken aus familiären Gründen, wir haben ihre unverwechselbare Stimme im Chor der Reagierenden stark vermisst und freuen uns, dass sie ab Februar wieder dabei ist!
Bis zum nächsten Mal und einen schönen Februar wünscht
das Carmer 1-Team
schoenfeldt - 30. Jan, 18:14
Ingrid Veit las „Über Nacht“, eine Kurzgeschichte über eine alte Frau, die nach und nach in eigene, zum Teil surreale Innenwelten abgleitet, bis sie am Ende mit ihrem Trecker in einem See landet. Gefallen haben die detailliert beschriebenen Momentaufnahmen in dem Leben der alten Frau sowie die „seltsame“ Stimmung. Allerdings hat die Autorin immer wieder Fragen in den Text eingefügt, die, so die Kritik, den Erzählfluss stören würden.
Petra Klingel las anschließend Lyrik. Dichte Momente und eigenwillige Bilder wechselten mit zu häufig Gehörtem ab. Auch Ungenauigkeiten in der Aussage mancher Textstellen wurden kritisiert.
Als geplante Überraschung gab Oliver Mahlke die beiden Gedichte: „Die Firma dankt“ und „Anschreiben“ von Ralf Rothmann als eigene aus. Mit diesem kleinen „Test“ wollten die Moderatorinnen Vorurteile gewisser Lesebühnenbesucher („das macht man nicht“, „das darf nicht“), mit den Gedichten eines renommierten Autors infrage stellen. Dies gelang auch. Zum Beispiel wäre der Begriff „Angestelltenlyrik“ vermutlich nicht gefallen, wenn der Autor vorher bekannt gegeben worden wäre. Insgesamt war das Publikum von Rothmanns Gedichten jedoch eher beeindruckt.
Zum Abschluss las Günter Fezer „ein Wintermärchen“, eine kurze Geschichte über Glasmännchen, die zerbrechen, frieren oder sich einsam fühlen, jedoch im Gegensatz zum Menschen Warnglöckchen besitzen, die sie vor Verbitterung schützen. Der Autor selbst betrachtete seine Geschichte selbst als zu kitschig, wurde aber von einer Hörerin ermutigt: „Stehen Sie dazu, zu berühren“.
Dies war die letzte Lesebühne im Jahr 2011. Wir freuen uns auf Euch und Sie und interessante neue Texte im Jahr 2012.
schoenfeldt - 30. Jan, 18:08
Nun liegt wieder viel Zeit zwischen dem letzten Eintrag und diesem, aber wir bleiben dran!
In der Zwischenzeit passierte viel, unter anderem der Wettbewerb unserer Lesebühne, bei dem Julia Trompeter mit einem auf Thomas Bernhard rekurrierenden experimentelleren Text über die Schwierigkeit, eine Geschichte zu erzählen, Wolfgang Priewe mit einem konventionelleren Prosatext über die Revolutionspläne eines ungleichen Paares (Kohlenträger und Hart IV-Empfänger), Stephan Schwarz mit einem experimentelleren Text über die Grenzen verstehen wollender Lektüre, Carlotta Müller mit einer Kurzgeschichte über den Tod eines taubstummen Kindes, Nike Ana Hus mit lyrischen Diagnosen und Behandlungen des eigenen Denkraums, Herr Schedensack mit einem Episodentext einer eigenartigen, höchst literarischen Figur, Michael Leisching mit Zettelkasten-Aphorismen zu wichtigen und unwichtigen Themen der Zeit und schließlich Fritz Kaune mit einem Erinnerungstext an den Beginn einer Liebe antrat.
Die Entscheidung fiel nicht mit großer Mehrheit für oder gegen bestimmte Texte, sondern eher messerscharf aus, was bedeutet, dass alle Texte ihre Anhänger im großen Publikum, das über die Gewinner abstimmte, fanden. Die meisten Stimmen vereinigten am Ende dann Wolfgang Priewe auf seinen Text „Burn Berlin Burn“ für die Prosa und Nike Ana Hus auf ihre Lyrische Diagnostik für die Lyrik.
Der Gewinn des Wettbewerbs war eine Lesung im Buchhändlerkeller, die die beiden Preisträger am 28.8. 2011 bei vollem Haus, guter Laune und mit großem Erfolg einlösten. Wir wünschen beiden und auch allen anderen TeilnehmerInnen, dass sie einen Verlag finden und veröffentlichen!
Obwohl der Wettbewerb ein großes Ereignis war, lief die Lesebühne dessen ungeachtet ganz normal weiter und wusste gleich im August wieder interessante Autorinnen und Autoren anzuziehen. Eine Zusammenfassung der Lesebühne vom 26.8.2011 hier von Signe Ibbeken:
Lesebühne 26.08.2011
Den Anfang dieser Lesebühne machte Maybell mit „Fabelhaftigkeiten“ - fünf Gedichten, in denen die Autorin Charakteristika bestimmter Tiere auf Menschen überträgt. Während einige Hörer sich an dem Humor und dem Wortwitz der Gedichte erfreuten, fehlte es anderen an Aussage und Mehrschichtigkeit. Die Gedichte seien lediglich dekorativ, es fehle die Botschaft, zumal es sich dem Titel nach um Fabeln handeln solle. Es folgte eine Diskussion über die (Tier-) Gedichte von Robert Gernhard, an denen sich die Autorin orientiert hatte, ohne deren Virtuosität und satirischen Witz zu erreichen.
Im Anschluss las Christoph Schröder eine mystisch anmutende Erzählung über einen Jungen, der zum Mörder wird. Gelobt wurde die dichte präzise Sprache sowie der gelungene Spannungsaufbau. Auch eine Nähe zu Kafka wurde festgestellt. Der Einwand einer Hörerin, die Geschichte sei ihr zu düster und bedrückend, wurde von einer anderen Zuhörerin mit dem Argument entkräftet: so etwas müsse man aushalten können.
Eike Asen las das Gedicht: „Zwei Zeiten“, in dem sie sich mit dem Thema Zeit und Alter auseinandersetzt. Das Gedicht gliedert sich in zwei Teile, einen melancholischen, in dem die Verluste beschrieben werden, welche das Alter mit sich bringt, während der zweite, kürzere Teil davon spricht, dass die eigene Zeit erst beginnt und mit den Worten schließt: „Der Tod ist Lüge“. In der anschließenden Diskussion ging es vor allem um verschiedene Deutungsmöglichkeiten des Gedichtes, es wurden aber auch verschiedene gelungene Sprachbilder hervorgehoben sowie der gekonnte Einsatz synästhetischer Verknüpfungen.
Manfred Weber setzte den Abend mit Prosaminiaturen unter dem Titel: „Ortsbestimmung/Wegefrüchte“ fort, kurzen Momentaufnahmen aus der Natur. Dem Publikum fiel die scharfe Beobachtungsgabe des Autors und seine höchst genaue und zugleich poetische Sprache auf. Besonders gefallen hatte einem Hörer, dass durch das Fehlen von Menschen und Handlung die Natur zum alleinigen Protagonisten wird.
Kritisiert wurde jedoch von anderer Seite, dass die Texte unfertig wirkten. Es seien eher Skizzen, für die noch ein größerer Zusammenhang gefunden werden müsse.
Den Abschluss des Abends machte Günter Fezer mit seiner humoristischen Ballade: „Schreckliches Wetter an der See“. Passend zum Sommer 2011 geht es darin um einen verregneten Urlaub an der Ostsee, um den Umgang mit Sturm, Kälte und Unwirtlichkeit sowie um zwei Selbstmörder, die am Ende am Fuße des Leuchtturmes gefunden werden. Eine Zuhörerin merkte an, dass ihr die Ballade gut gefallen habe bis auf den Schluss mit den Selbstmördern, den sie unpassend und überzogen fand. Der Autor rechtfertigte dies damit, dass eine Ballade einen dramatischen Höhepunkt brauche.
Die September-Lesebühne
Auf der September-Lesebühne lasen Stephan Schwarz und Ingrid Veit. Stephan Schwarz trug neue Texte aus seinem Prosaband „Benjaminfeldteilchen“ vor, die sich von den bereits vorgestellten Texten dieses Werkes in Länge, Dichte und nicht zuletzt auch Verstehbarkeit unterschieden. Die Texte glichen Miniaturen, in denen die Regeln der Syntax teilweise aufgehoben waren, was die Frage aufwarf, ob z. B. fehlende Kommata hier einen literarischen Mehrwert schüfen oder nicht. Man war sich darüber uneinig, fand aber die Texte jenseits dieser Auffälligkeit dennoch interessant und sprach ihnen eine Tiefe, Dichte und damit eine eindeutige literarische Qualität zu, die bei den bereits vorgestellten Passagen insofern in Frage stand, als sich einige HörerInnen bei diesen nicht sicher waren, ob sie Literatur nur imitierten oder wirklich auch seien.
Ingrid Veit las einen kurzen Prosatext mit dem Titel „Ein ganz besonderes Licht“, der eine starke eigene Stimme und Sprache hörbar machte. In dem Text versucht das Ich sich seines eingefrorenen Zustands zu erwehren und findet auf diesem Weg zu einer Erinnerung an den Tod der Großtante, der, wie nach und nach mit wenigen Worten klar wird, kein natürlicher war, sondern durch eigene Hand geschah. Der Text schafft eine ganz eigene stillstehende Atmosphäre, mit der es der Autorin gelingt, den Tod der Großtante als ein Ereignis darzustellen, das weit mehr Ausstrahlungskraft hat als der Tod eines Beliebigen, ohne, dass wir auch nur irgendetwas über die Großtante erfahren, weder in welcher Beziehung sie zum erzählenden Ich stand, noch, was sie sonst vor anderen auszeichnete. Tod und Stillstand scheinen deutlich länger anzuhalten als dies zu vermuten wäre und rühren am Kern aller Erzählung, die seit Sheherazades Erzählungen von 1001 Nacht einen Aufschub des Todes bewirken will. Da hier der Tod schon eingetreten ist, scheint auch der Stillstand, das "Eingefrorensein" des erzählenden Ichs nur konsequent.
Die Veranstalterinnen der Lesebühne waren von dem Text tief beeindruckt und hoffen, dass die Autorin auch weiß, wie gut sie ist! Wir wünschen uns sehr, mehr von Ihr zu hören!
Und wie geht es weiter?
Vor Ende des Jahres finden noch zwei Lesebühnen statt, am 30.10. und am 27.11.2011 um jeweils 20:30 Uhr. Wer lesen möchte, sollte sich eine Stunde vorher bei uns an der Kasse anmelden.
Im Dezember fällt die Lesebühne wegen der Feiertage aus.
Im Januar 2012 geht es dann weiter und im Januar starten wir auch wieder mit der zweiten Wettbewerbsrunde. Über alle Texte dieser Carmer 1-Lesungen wird bis zum Juni abgestimmt, die jeweiligen Gewinner treten dann im Juli oder August – näheres dazu dann im Sommer – noch einmal gegeneinander an, um schließlich die letztendlichen Gewinner dieser Endrunde zu ermitteln.
Die Teilnahme an den Carmer 1-Wettbewerbs-Lesungen wird nicht kuratiert! Alle, die lesen wollen, dürfen mitmachen!
Wir hoffen auf rege Beteiligung, gute Texte und viel leidenschaftliche Diskussion!
Sabine Schönfeldt und Signe Ibbeken
schoenfeldt - 24. Okt, 09:44